Kohlenmonoxid

Die unsichtbare Gefahr

Wann können Feuerstätten im Haus zur tödlichen Gefahr werden? Kann einen der Kachelofen, Heizkamin oder Kaminofen umbringen, weil tödliches Kohlenmonoxid austritt, ohne dass die Bewohner das bemerken? Kürzlich kamen sechs Jugendliche in einer Gartenlaube ums Leben. Nach Polizeiangaben starben die Jugendlichen an einer Kohlenmonoxidvergiftung, ausgelöst durch ein Notstromaggregat. Nun sind viele Menschen verunsichert und fragen sich, wie gefährlich Öfen und Kamine wirklich sein können und welche Regeln mit Öfen und Kaminen zu beachten sind.

Kachelöfen, früher auch offene Kamine, sind seit Menschengedenken in Betrieb und ungefährlich, wenn man einige Dinge beachtet. Feuerstätten werden aber dann zur tödlichen Gefahr, wenn sie falsch bedient werden oder bedingt durch äußere Umstände – wenn beispielsweise ein Unterdruck im Aufstellraum entsteht. Eine Feuerstätte benötigt beim Verbrennungsvorgang permanent Frischluft. Je länger ein Ofen brennt, desto mehr Luft saugt er ab. Viele neue Häuser verfügen über eine Lüftungsanlage und die Gebäudehülle ist sehr dicht, bei Weitem nicht mehr vergleichbar mit älteren Häusern. Wenn die Lüftungsanlage gleichzeitig mit dem Ofen betrieben wird, kann das dann zum Problem werden. Die Lüftungsanlagen brauchen nämlich auch eine gewisse Menge Luft. Konkret können das zum Beispiel Be- und Entlüftungsanlagen, Dunstabzugshauben oder aber auch Wäschetrockner sein. Die Geräte saugen teilweise mehr Luft aus den Räumen, als hinein- bzw. nachströmen kann und somit entsteht ein Unterdruck im Raum. Da sich Luft einen energetischen Ausgleich sucht, kehrt der Kamin seine Strömungsausrichtung um. Luftmangel entsteht, und das kann zur Bildung von Kohlenmonoxid führen.

 

 

Quelle: Gustav Kopf Verlag
Unabhängige Fachzeitschrift für das Kachelofen- und Luftheizungsbauerhandwerk 
und für die Kachelofenwirtschaft

Autor: Michael Fischer, März 2017

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